Sommer Tai-Kai 2024 in Bad Kissingen

18.-25.08.2024 | stilrichtungsübergreifendes Sommertrainingslager

Das Sommer-Event für Kampfkünstler und Kampfkunst-Interessierte mit und ohne Vorkenntnisse! Euch erwarten acht Tage Aktivurlaub in familiärer Atmosphäre!



Inhalte

Ein Karate-Trainingslager für jeden - auch ohne Vorkenntnisse: Unabhängig von Alter oder Einschränkungen in einem familiären Miteinander Prinzipien der Kampfkunst auf Basis der 5 Elemente üben …


Grundsätzlicher Ansatz beim physischen und mentalen Üben ist, unterschiedliche Aspekte und Prinzipien der Elemente Feuer, Wasser, Luft, Erde zu erkennen und auszuleuchten. Wie jedes Jahr kultivieren wir das Feuer in uns. Insbesondere beschäftigen wir uns im Element Erde diesmal im Schwerpunkt mit „Substanz“ und „Raum“.


Es geht aber auch darum, Empfindungsqualitäten herzustellen, Muster zu überschreiten sowie Aufmerksamkeit, Achtsamkeit und Wahrnehmung zu verbessern.


Um die eigenen Grenzen ausloten zu können gibt es auch diesmal eine „100-Randori-Nacht“ und „den Kampf der Elemente“, "Wand, Ecke, Boden (Basics)" - möglicherweise auch Nachttraining und "das große Schweigen". Darüber hinaus warten noch „5o take-downs“ und „blindes Üben“ auf euch.


Über die technischen Inhalte hinaus gibt es „gemeinsame elementare Aktivitäten“:
In der nahegelegenen Fränkischen Saale können wir uns erfrischen. Die
Höhle (tbd) und das Moor konfrontieren uns mit Vergangenem. Im Zen befasssen wir uns mit „Der Geist der Materie“ von Jean E. Charon und
kommen über die Atmung zu Ruhe und Ausgeglichenheit. Ein archaisches Lagerfeuer am Wochenende lässt den Lehrgang ausklingen.


Impressionen vom Tai-Kai 2021 & 2022


Bericht vom Tai-Kai 2021

Nachdem viele Schulen 'Corona-Pandemie-bedingt' ihre Klassenfahrten auf die Sommerferien verlegt hatten, war es gar nicht so einfach, eine passende Location auszumachen. Im 'Heiligenhof' in Bad Kissingen, der Bildungsstätte, Schullandheim und gleichzeitig Jugendherberge ist, hatten wir reichlich Platz für unser Vorhaben gefunden.

 

 

Ana (13) berichtet von ihrem ersten Tai-Kai:

„Eine gute Woche lang drehte sich alles um das Element Feuer. Der Tag startete gegen 7 Uhr mit einer Morgenübung. Die Morgenfrische, Bewegung und Hinterfragungen halfen dabei auf ganz angenehme Weise, wach zu werden. Nach dem Frühstück folgte eine halbe Stunde Zazen, die sich - ohne eigene Vorerfahrung - als äußerst entspannend herausstellte. In den Karate-Trainingseinheiten spiegelte sich das Element Feuer z. B. in der Art des Kämpfens wieder: Immer nach vorne und immer raumgreifend. Auch wurden Grundlagen im Fächer- und Messerkampf geübt. Letzteres aus Sicherheitsgründen mit zusammengerollten Zeitungen …

Nach Abendessen und einer weiteren halben Stunde Zazen fanden sich alle Teilnehmer zu Gesellschaftsspielen im Gemeinschaftsraum ein, was einen schönen Ausklang des Tages darstellte. Neben dem Bogenschießen sorgten ein Spaziergang, die sogenannte 100-Randori-Nacht, Kampf mit geschlossenen Augen und 50 take-downs für zusätzliche Abwechslung. Am Samstag Abend konnte noch bei einem Lagerfeuer die eigene Fähigkeit im Feuer-machen getestet und verbessert werden. Insgesamt kann ich das Sommer Tai-Kai jedem empfehlen, der sich in seinen Fähigkeiten verbessern, seine Grenzen austesten und neue Bekanntschaften schließen möchte. Ich werde am nächsten Camp definitiv teilnehmen, das sich dann um das Element Wasser drehen wird.“

 Vom 13. bis 21. August 2022 werden wir wieder in Bad Kissingen sein. Dann werden wir uns mit den Aggregatzuständen von Wasser, den Rahmenbedingungen des Wasserkampfs, Hebeln und Würfen sowie der behelfsmäßigen Wassergewinnung beschäftigen.


„Tradition ist nicht das Anbeten der Asche
sondern das Weiterreichen des Feuers.“


Bericht vom Tai-Kai 2022

Das diesjährige Sommercamp versprach schon im Vorfeld herausfordernd zu werden: Für die Neueinsteiger in Bezug auf Koordination und die Vielzahl noch fremder Bewegungsabläufe; für die Prüflinge bezüglich Technik, Schnelligkeit und Kraft und für die Wegsuchenden aufgrund der inneren Themen und Aufgabenstellungen. Auch für diejenigen, die Kempo als Mittel zur Selbstverteidigung üben, gab es anregende und herausfordernde Aufgaben in Form von Rollenspielen, die Kommunikation und Deeskalation vor die körperliche Eskalation stellten.

Als Fortgeschrittene und langjährige Teilnehmerin war ich begeistert von dem Spirit in der Gruppe, die vom Alter und den Vorerfahrungen her sehr bunt zusammengesetzt war. Auch mit den sehr unterschiedlichen, an den individuellen Entwicklungsstand der Teilnehmer angepassten Aufgaben, gab es von Beginn an eine tolle Gruppendynamik, die alle mitgetragen haben. So fanden sich vor und nach den Nachmittagseinheiten immer Gruppen zum freien Üben zusammen. Alle Fortgeschrittenen unterstützen ihre Kohais (weniger fortgeschrittene Schüler) nach Kräften und alle Teilnehmenden haben ihre Stärken innerhalb und außerhalb des Trainings eingebracht. Damit wurde es an den Abenden mal künstlerisch, mal musikalisch. Neue Spiele konnten ausprobiert, auf dem Go-Brett um Freiheiten gekämpft und beim Bogenschießen die eigene Treffsicherheit getestet werden. Auch die beiden Zweijährigen waren immer mit dabei, verzauberten mit ihrer unbändigen Lebensfreude die Großen und eiferten ihnen beim Qigong, den Katas und beim An- und Abgrüßen sogar nach.

Das Element Wasser floss in alle Aspekte des Camps ein: ganz trivial beim reichlichen Schwitzen im Training und dem Ausgleichen des Wasserhaushalts mit Wasser, Tee, Kakao, Eistee, Suppe und Obst in den Pausen; mit dem Spaziergang am Mittwoch zum Salzgradierwerk und den anschließenden Runden im Kneipp-Becken; bei unzähligen Runden Wasserrandori (spielerisches Kämpfen ohne Schläge und Tritte) im Stand und am Boden sowie den 50-Takedowns; in den Chan-Geschichten während dem Zazen ([…] „Ich habe sie am Flussufer abgesetzt. Trägst du sie immer noch?“).; mit etwas erfrischendem Nieselregen zur Morgenübung als Abwechslung zum vielen Sonnenschein (Feuer) in der Woche sowie in Form unserer bis zum Rand gefüllten Tassen, die uns fast das gesamte Camp lang überall hin begleiteten.

Die Tassen waren nur eine von vielen Übungen, Anregungen und Fragestellungen, die Micha-Sensei für dieses Camp bereit hielt. Je nach Füllstand forderten und förderten sie ein bewusstes Bewegen im ständigen Gleichgewicht, innen wie außen. Zu forsch bewegt oder mit den Gedanken nicht im Hier und Jetzt und schwupps waren die Finger und bei gröberer Unachtsamkeit auch der Boden nass. Zum Element Wasser gehörten natürlich auch Spür- und Vertrauensübungen, wie sich blind fallen oder führen lassen.

Ganz im Sinne des Wassers, das formlos ist, jede Form annehmen kann und stets den tiefsten Punkt einnimmt, stand von Anfang an die Gemeinschaft, 'du' und 'wir' im Zentrum. 'Ich' (und Entsprechungen) aus dem Wortschatz zu streichen, hat sich als echte Herausforderung erwiesen und lud dazu ein, über den Wert und die Relation von Gemeinschaft und Individualität nachzudenken.

So manch einer ist in den Tagen an persönliche Grenzen gekommen, mich eingeschlossen. Sich diesen in dem sicheren Rahmen der Gruppe nähern, mit und an ihnen arbeiten und sie das ein ums andere Mal auch überschreiten zu können, bringt einen Mehrwert, der weit über das Camp hinaus wirkt. Diese vertrauensvolle Arbeit mit- und füreinander, hat die Gemeinschaft zusammenwachsen lassen. Viel zu schnell war damit gefühlt wieder die Zeit für Abschied und Abreise gekommen.

Das Tai Kai 2023 wird dem Element Luft gewidmet und wieder eine echte Empfehlung für Kampfkunstanfänger und -fortgeschrittene jeden Alters sein!

Janine


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Ausschreibung Tai-Kai 2024 in Bad Kissingen
Stilrichtungsoffenes Sommer Tai-Kai 18.-
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